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Ein neues Zuhause für die Mumsdorfer Kneippianer – Mehrgenerationenhaus Mumsdorf

MHG Mumsdorf
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Kapitel I Viel Papier und dann ganz viel Dreck  

 

Was bitte machen die eigentlich da drüben in Mumsdorf? 

 

Kurz und knapp … Wir retten unsere dortige Kita und geben den ortsansässigen Vereinen ein neues altes Zuhause. Und weil die in Mumsdorf waschechte Kneippianer sind, stecken wir sie alle in ein Gebäude – in ein Mehrgenerationenhaus. Und das Ganze nennen wir dann „Ein neues Zuhause für die großen und kleinen Mumsdorfer Kneippianer – Mehrgenerationenhaus Mumsdorf“.

Und wer sind wir? „Wir“ sind das Bauamt der Stadt Meuselwitz. Wir werden Sie und euch alle  – also alle die es interessiert – in den nächsten Monaten über das Bauvorhaben auf dem Laufenden halten. 

In den nächsten knapp 1 ½ Jahren möchten wir Sie und euch mitnehmen auf unserer Reise von zwei kaputten Gebäuden hin zu einem hoffentlich schicken Mehrgenerationenhaus, das viel Platz für alles bietet, was Kneippianer halt so machen.

Bevor es los geht, vielleicht doch mal noch ein paar mehr Hintergrundgrundinformationen. 

Der Kneipp-Kindergarten ist derzeit in einem Gebäude untergebracht, welches 1939 erbaut wurde. Mit 33 Plätzen und 33 angemeldeten Kindern ist die Kita zu 100 % ausgelastet. Die Wartelisten sind nach wie vor gut gefüllt. Soweit - so gut. 

Allerdings hat Meuselwitz seit je her ein kleines Problem. Teile der Stadt sind wie Schweizer Käse, also zumindest der Baugrund eines Großteils unseres schönen Stadtgebietes. Das sind die Folgen des Braunkohlenbergbaus. Das Gebäude, welches den Kindergarten beherbergt, wurde auf einer ehemaligen Abraumkante errichtet. Aufgrund dieser Tatsache ist der Baugrund instabil und dadurch für eine Bebauung eigentlich ungeeignet. Das hat 1939 anscheinend niemanden interessiert … Und so kam es, wie es kommen musste. Im Jahre 2010 kam es zu einem massiven Eindringen von Grundwasser im Kellerbereich des Gebäudes, wodurch das Gebäude derartigen Schaden genommen hat und immer noch nimmt, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich ist und das Gebäude in naher Zukunft aufgegeben werden muss.  

Also brauchen wir ein neues Zuhause für die kleinen Kneippianer. 

Ein weiteres in die Jahre gekommenes Gebäude ist das ehemalige Gemeindezentrum in Mumsdorf, in dem die ortsansässigen Vereine und der Ortsteilrat ein Zuhause gefunden haben. Auch hier sind Kneippianer dabei. Das Gebäude wurde bereits 1912 erbaut und ist trotz einiger Sanierungsmaßnahmen in den Jahren 1924, 1930 und 1995 reif für ein umfassendes Makeover. 

Ergo brauchen wir auch für die großen Kneippianer ein neues Zuhause. 

So viele neue Daheims kosten natürlich eine Menge Geld. Und hier kommen wir zum nächsten Problem. Die Stadt Meuselwitz hat kein Geld. Jedenfalls nicht genug für zwei neue kneippianische Unterkünfte. Also wurde in den vergangenen Jahren nach Geld gesucht und bei unzähligen Fördermittelstellen angeklopft. So richtig haben wir aber nie in ein Förderprogramm reingepasst. Bis eines Tages die Idee eines Mehrgenerationenhauses entstand, die perfekt in das Programm der Dorferneuerung gepasst hat. Wir sanieren ein ortsbildprägendes Bestandsgebäude und entsiegeln mit dem Abriss der alten Kita Flächen. Läuft!

 

 

 

 

 

 

Die Maßnahme wird die Stadt insgesamt rund 3 Millionen Euro kosten (hoffen wir mal, dass es dabei bleibt). Nach einigem Hin und Her flatterte im Spätsommer 2023 ein Zuwendungsbescheid vom Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum aus Erfurt, genauer gesagt der Zweigstelle in Gera, über rund 1,4 Mio. Euro bei der Stadt ein. Da war die Freude natürlich groß! Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir noch weitere Fördergelder akquirieren können, aber hier hat uns niemand ein offenes Ohr geschenkt. Schade … Aber 1,4 Mio. Euro sind eine Menge Geld und so hat sich die Stadt Meuselwitz mit Unterstützung des Stadtrates dazu entschieden, den Rest selbst zu finanzieren. 

Und dann ging es los. Am Anfang steht ja bekanntlich immer eine mehrere Dutzend Ordner füllende Planung. Und dafür brauchten wir zunächst mal die passenden Planer. Ist bei unserem Vergaberecht gar nicht so einfach und hat jede Menge Zeit verschlungen. Um ein Einschlafen der Leserschaft zu verhindern, kürzen wir mal ab. Die Planungsleistungen wurden in einem zweistufigen europaweiten Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb ausgeschrieben. Ist kompliziert und umständlich und dauert lange … Am Ende konnten wir im November 2024 zwei Planungsbüros mit der Planung des Projektes betreuen. 

Und die waren in den letzten Monaten echt ziemlich fleißig und haben uns schon mal bis zur Leistungsphase 4 gebracht, d. h. wir haben die Bauantragsunterlagen abgegeben. Was gar nicht so einfach war bei den Unmengen an Vorschriften, DINs und Auflagen, die es zu erfüllen gilt, um am Ende eine Baugenehmigung für das gesamte Gebäude sowie eine Betriebsstättenerlaubnis für die Kita in den Händen zu halten. 

Bevor auch nur ein Handwerker einen Handschlag in dem Gebäude macht, gehen dort im Vorfeld unzählige involvierte Menschen (Ministerium, Unfallkasse, Hygiene etc.) ein und aus und jeder hat seine eigene Vorstellung davon, was zwingend bei Planung und Bauausführung zu beachten ist. Naja, jedenfalls liegt unser Bauantrag seit März 2025 beim zuständigen Bauordnungsamt. Und da liegt er noch heute und wir warten auf die Baugenehmigung. 

Mal schauen, wie lange wir noch warten werden ... 

Die Abriss- und Entkernungsleistungen wurden zwischenzeitlich ausgeschrieben, vergeben und sind aktuell in vollem Gange. Und spätestens jetzt weiß jeder, dass wir es mit unserem Mehrgenerationenhaus auch wirklich richtig ernst meinen 😉 Also bei uns kommt so langsam Vorfreude auf. So ein wenig wie in der Adventszeit, wenn Weihnachten langsam näher rückt. Schön! 

Um Sie und euch auch visuell abzuholen, zeigen wir euch die ersten Bilder vom leeren Gebäude sowie der Abriss- und Entkernungsarbeiten. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder über den Planungs- und Baufortschritt berichten und nehmen Sie und euch alle – also alle, die es interessiert – mit auf die abenteuerliche Reise hin zum einem neuen Zuhause für die kleinen und großen Mumsdorfer Kneippianer. 

Bis bald!